EU-Kommission plant Agrarpolitik-Reform

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Die EU-Kommission plant eine Neuausrichtung der milliardenschweren Zahlungen an Landwirte. Ziel ist es, die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zu vereinfachen und effektiver zu gestalten. Statt strenger Auflagen sollen künftig Anreize im Vordergrund stehen, die es Landwirten ermöglichen, sich stärker an der Produktion von Lebensmitteln und der Erhaltung der Umwelt zu beteiligen. Besonders im Fokus steht die Förderung von landwirtschaftlichen Gütern, die für die strategische Autonomie der EU wichtig sind.

Aktuell fließen etwa 30 Prozent des EU-Haushalts in den Agrarsektor, was rund 387 Milliarden Euro im Zeitraum von 2021 bis 2027 ausmacht. Große Agrarbetriebe profitieren dabei bislang unverhältnismäßig von den Zahlungen. Die EU-Kommission möchte dies ändern und einen faireren Ausgleich schaffen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, wie die Größe von Betrieben in die Berechnung der Fördermittel einfließt. Der Agrarkommissar der EU, Christophe Hansen, betonte, dass es notwendig sei, ein Gleichgewicht zu finden, um nicht nur großen Betrieben, sondern auch kleineren und mittleren Landwirten gerecht zu werden. Die Größe eines Betriebs solle künftig stärker hinterfragt werden.

Die Unterstützung für junge Landwirte soll ebenfalls intensiviert werden. Diese stünden in den Anfangsjahren ihrer Tätigkeit vor besonders großen Herausforderungen, und es müsse sichergestellt werden, dass sie die nötige Hilfe erhalten. Hansen sprach sich zudem dafür aus, den Import von Produkten zu reduzieren, die unter Verwendung von in der EU verbotenen Pestiziden angebaut wurden. Ein solcher Import verstoße gegen das Verständnis von fairer und nachhaltiger Landwirtschaft, so der Agrarkommissar.

Ein weiteres Ziel der Kommission ist es, die europäische Landwirtschaft widerstandsfähiger und nachhaltiger zu machen. Dies soll durch eine stärkere Förderung umweltfreundlicher Praktiken und eine effizientere Nutzung von Ressourcen erreicht werden. Der Klimawandel stellt die Landwirte in Europa vor immer größere Herausforderungen, weshalb die Politik darauf abzielt, die Resilienz der Landwirtschaft zu stärken und ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern.

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